Frank Wedekind


»Jüngling, laß dich nicht gelüsten...«

Frank Wedekind (1864-1918) Bohemien der Jahrhundertwende sorgte vor hundert Jahren mit seinen frivolen, moralkritischen Dramen und Chansons für Skandale. Das scheinheilige Bürgertum verfolgte seinen aufmüpfigen Spott und seine erotisch frechen Lautenlieder mit Empörung und ebenso provozierte der politische Bänkelsänger die wilhelminische Obrigkeit des preußisch geprägten Kaisserreiches, die seine Simplizissimus- gedichte zensurierte und sogar seine Majestäts-beleidigung (»Im Heiligen Land/ König David«) mit Festungshaft ahndete. Thomas Mann prophezeite dem anstößigen Außenseiter ironisch: »Wedekind, wird die Geschichte einmal sagen, war in einer teils sensiblen, teils purilen, teils femininen Epoche der einzige Mann.« Der erotische und politische Provokateur der Jahrhundertwende um 1900 aktualisiert sich auf dem zu Wedekinds Zeit neu gegründeten Brettl des Kabaretts auch zur Zeit der Wende ins 21. Jahrhundert.

 
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