Rainer Maria Rilke


»Rose, oh reiner Widerspruch, Lust«


Der in Prag geborene (1875) und durch ganz Europa ein Leben lang Reisende und in Val Mont bei Montreaux begrabene (1926) Rainer Maria Rilke gehört zu den individualistisch und kosmopolitisch orientierten Autoren der Moderne. Die ihn bedrängende Verehrung gab ihm immer wieder mäzenatisches Asyl und liebende Nähe, erforderte von ihm aber zugleich die identitätsfindende Kraft der Distanzierung, die ihm den poetischen Raum öffnete für seine »Dinggedichte«, Elegien und Sonette, die stilbildend und lebenskonzeptionell wirkten. Sein unstetes Wanderleben führte ihn nach Rußland, Italien, Spanien, Frankreich (Sekretär bei Rodin) und in die Schweiz (Schloß Muzot). Die Jahrhundertmetropole Prag, Paris, Wien, München prägten ihn ebenso wie die Malerkolonie Worpswede, wo er seine Ehefrau Clara Westhoff und seine ‚ferne Geliebte‘ Paula Modersohn-Becker (»Requiem für eine Freundin«) kennenlernte. Rilkes Poesie ist der Malerei und der Musik verpflichtet, die das lyrische Portrait prägen.
Das Requiem für Modersohn-Becker ist in der Schloßedition als MC/CD von Vogel/Weigle erschienen.

 
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