Eduard Mörike

»O Muse, du hast mein Herz berührt«

Eduard Mörike (1804-1875) gehört zu den bekanntesten schwäbischen Dichterfürsten. Geboren in Ludwigsburg und früh zum evangelischen Pfarrdienst erkoren, litt er sein Leben lang unter der biedermeierlichen und pietistischen Enge, die ihm die kirchliche Amtspflicht während seiner beruflichen Wanderzeit auferlegte. Hätte Eduard Mörike nicht Auf einer Wanderung poetisch bekennen können: »Oh Muse, du hast mich geküßt«, so hätte den von Abschieden verfolgten Poeten die Melancholie überwältigt. Seine vielen besungenen Lieben blieben dem Lyriker in der Wirklichkeit versagt. Man spürt es in der Wehmut, die seine Verse durchzieht. Eduard Mörike hat in dem berühmten Gebet seine Lebensphilosophie klassisch und zugleich knizig festgehalten:

»Wollest mit Freuden / Und wollest mit Leiden / Mich nicht überschütten! / Doch in der Mitten / Liegt holdes Bescheiden.« In Mörikes Poesie liegt auch ein geheimnisvolles und zuweilen humorvolles Grübeln, das es  bei dem lyrisch-musikalischen Portrait des Lyrik-Bühne neu zu entdecken gilt. Eduard Mörike starb 1875 in Stuttgart. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Pragfriedhof.

 

 
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