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Mascha Kaléko
»Verse für Zeitgenossen in Dur und Moll«
Die deutsch-jüdische Lyrikerin mit ihren dunklen schwarzen Augen,
die die Berliner Feuilletonchefs Anfang der Dreißiger Jahren in
Bann zog und die ihre Lyrik in der Sparte Montagsgedichte veröffentlichte,
wurde 1907 in Galizien als Tochter eines russischen Vaters und einer österreichischen
Mutter geboren.
Als Emigrantin von Kind auf und ihr Leben lang heimatlos kam Mascha Kaléko
mit ihrer Mutter in den Zwanziger Jahre nach Berlin und gehörte rasch
zum Kreis der schöpferischen Boheme. Im Romanischen Café,
dem Treffpunkt der Literaten und Künstler, traf sie Tucholsky, Ringelnatz,
Klabund, Else Lasker-Schüler, Walter Mehring und Erich Kästner,
dessen heiter-melancholischen Ton Mascha Kaléko in ihren Alltags-
und Beziehungsgedichte traf. Man nannte sie auch die weibliche Kästner.
Die aufflackernde Karriere erstickte der Faschismus, 1938 konnte Mascha
Kaléko mit Ihrem zweiten Mann, Chemjo Vinaver, und beider kleinen
Sohn Steven nach New York emigrieren. Vergessen, arm und nach dem frühen
Tod ihres Sohnes einsam folgte sie ihrem Mann nach Jerusalem, wo sie sich
nach dessen Tod 1973 völlig isoliert fühlte. Eine versuchte
Heimkehr nach Berlin mißglückte. in der Emigrantenstadt Zürich,
wo sie sich krankheitsbedingt aufhielt, starb Mascha Kaléko am
21.
Januar 1975.
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