Hermann Hesse

»Seltsam im Nebel zu wandern«

Hermann Hesse wurde am 2. 7. 1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltischen Missionars geboren. Seine Mutter war Tochter eines schwäbischen Indologen. Aus der Enge dieser pietistisch geprägten Kleinbürgerlichkeit hat sich Hermann Hesse herausgeschrieben und ein unorthodoxes Künstler- und Wanderleben gewagt. Ausgezeichnet 1946 mit dem Literaturnobelpreis starb der im Ausland  meistgelesendste deutschsprachige Autor am 9. 8. 1962 in Montagnola bei Lugano. In einem Brief  bekennt er sich zu den Autoren, deren »Verzweiflung an unserer Zeit und deren Angst vor dem Chaos echt ist«, aber zugleich deren »Glaube und Liebe ausreicht, sich selber über dem Chaos zu halten.« Hermann Hesse wurde als “Autor der Krise” berühmt, der vor allem die genaue Beobachtung seiner eigenen Krisen zu poetisieren verstand und sie so aus der individuellen Betroffenheit für andere öffnen konnte. Das hohe Identifikationsangebot seiner Dichtung hat ihn immer wieder zu einer literarischen Kultfigur, besonders in Amerika, gemacht. Als lyrischer Musiker und Maler verstand er der Gefühlswelt und der Alltagswelt Farbe und Klänge zu geben, von der seine Gedichte die Anziehungskraft gewinnen und sie besonders zum lyrisch-musikalischen Vortrag auszeichnen.

 

 
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