Johann Wolfgang von Goethe


»Neue Liebe, neues Leben«


Thomas Mann rühmte 1949 Goethes »Reichtum an Gegensätzen und Widersprüchen, der die Quelle ihres Schöpfertums ist«. Goethes Künstlermäzen Herzog Carl August von Sachsen-Weimar kommentiert Goethes Reichtum an Liebesbeziehungen süffisant: »Goethe habe stets zuviel in die Weiber gelegt, seine eignen Ideen in ihnen geliebt, eigentlich große Leidenschaft nie empfunden.« (1828). Egon Friedell charakterisiert Goethes Lieben als Flucht: Goethe »brach mit Käthchen Schöllkopf, er verließ Friederike Brion, er löste sein Verhältnis mit Lili, allemal ohne ersichtlichen Grund. Auch seine Neigung zu Lotte war keine unglückliche Liebe im vulgären Sinne. Er ließ überhaupt alle sitzen, bis auf zwei: Frau von Stein, weil sie schon einen Mann hatte, und Christiane, weil sie ihm ungefährlich war.« Es »konnte ihm keine einzelne auf die Dauer genügen.« (1927) Goethe gesteht: »Neue Liebe, neues Leben«. Eine lyrische Wanderung an die Orte seines »Liebeswerbens- und –leidens« modelliert die biographische und literarische Gestalt des großen Klassikers, führt ein in sein künstlerische Lebenskonzept und vergegenwärtigt klang-, bilderreich und gedanklich einfühlsam seine Poesie: ein Jubiläumsportrait.

 
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