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Erich Fried
»Fall ins Wort«
Erich Fried (1921-1988) gehörte zu den mutigsten Republikanern in
der deutschen Nachkriegszeit. Er emigrierte als jüdischer Deutsch-Österreicher
vor der Naziverfolgung aus Wien nach England (London) und mußte
als lebenslanger Exilant unter der traumatischen Erfahrung des Holocaust
sein Leben lang leiden. Auch körperlich seit der Geburt durch eine
Behinderung stigmatisiert lebte er ein mutiges und willensstarkes Leben
des Trotzalledem, dem humanen Widerstand verpflichtet. Mit radikaler Entschiedenheit
und sensibler Hellhörigkeit engagierte sich Fried politisch, literarisch,
der Angst und der Verzweiflung den Kampf ansagend. »Die Freiheit
den Mund aufzumachen« (politische Gedichte) korrespondierte mit
der Freiheit zur Selbstverwirklichung in der Liebe (Liebesgedichte). Mit
seiner poetisch pointierten, epigrammatisch wirkenden Sprache geißelte
er die politische Wirklichkeit besonders der deutschen Nachkriegszeit,
forderte auch in Solidarität zur Protestbewegung der 68er eine radikale
Aufklärung mit dem Bekenntnis: »Ich will mich erinnern...«
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